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»Weiter arbeiten,
nicht aufgeben«

Arminia A.: »Youngster« ohne Pause

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »An der Niederlage in Münster werden wir nicht zerbrechen. Wir müssen die 90 Minuten gut analysieren, die Fehler erkennen und weiter arbeiten, um sie in der Zukunft abzustellen«, meint der Trainer der DSC-Amateure Maik Walpurgis.

Walpurgis ist in diesen Wochen nicht zu beneiden. Die lange Verletztenliste beschert dem Coach nur wenige Alternativen. Nicht nur das Leistungsvermögen des Aufsteigers ist dadurch beschränkt, sondern die zahlreichen Youngster müssen sich immer wieder dem Stahlbad Regionalliga stellen. »Ich kann ihnen keine Pause gönnen, obwohl sie eigentlich vonnöten wäre«, erklärt Walpurgis. Zwar seien die vielen Verletzten frustrierend, doch es spricht für den DSC-Coach, dass er sich dieser Tatsache stellt. Da gibt es kein Jammern und Wehklagen, sondern »wir machen immer weiter und geben nicht auf.«
Diese Philosophie war auch bei seinen Schützlingen in Münster zu spüren. Natürlich waren die Spieler angesichts der Niederlage enttäuscht, doch von Resignation keine Spur. »Das war zwar ein Rückschlag, doch wir sind alle optimistisch was das Ziel Klassenerhalt betrifft. Wir haben schon bewiesen, dass wir es anders können, zumal wenn Leistungsträger wie Henning Grieneisen und Finn Holsing wieder ins Team rücken«, gab sich Spielführer Carsten Rump trotz Enttäuschung schnell wieder kämpferisch.
Der Glaube an den Klassenerhalt und die Begeisterung in der dritthöchsten Klasse mitspielen zu können, ist trotz der neunten Niederlage in Münster ungebrochen. Ohne diese Attribute hätten die Arminen sicherlich auch noch keine 16 Punkte auf der Habenseite. Schließlich muss alles optimal laufen, wenn das jüngste Regionalligateam die Punktequote verbessern will. »Wir haben nur eine Chance, wenn alle am Limit spielen und das vorgegebene taktische Konzept umgesetzt wird«, macht Walpurgis deutlich. In Münster traf beides nicht zu. Das Leistungsvermögen wurde nicht zu 100 Prozent abgerufen und im taktischen Bereich gab es Probleme beim Verschieben der Mannschaftsteile.
Diese Defizite sind der Tribut der Jugend und der mangelnden Erfahrung, den der Aufsteiger bezahlen muss. Besonders wenn die Arminen reisen müssen, kommen diese verstärkt zum Tragen. Mit nur zwei Punkten sind die Arminen das schlechteste Auswärtsteam der Liga. »Die größere Kulisse, das aggressivere Spiel der Gastgeber und die langen Fahrten, sind sicherlich ein Faktor für unsere nicht berauschende Bilanz«, sagt Walpurgis.
Aber der Coach blickt schon wieder nach vorn. »Münster müssen wir schnell abschütteln und uns auf das Match gegen Spitzenreiter Eintracht Braunschweig vorbereiten.« Es sei ein Bonusmatch für seine Truppe, die natürlich krasser Außenseiter wäre. »Trotzdem ist es uns nicht verboten zu versuchen, die Eintrachtler etwas zu ärgern«, verrät Walpurgis schon die Zielsetzung.

Artikel vom 23.11.2004