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Trainer-»Dino«
sagt leise servus

Hoberge-Uerentrup ohne Broschk

Bielefeld (WB/jm). Das »Wunder vom Berg« ist für Karl-Heinz Broschk beendet. Heimlich, still und leise hat sich der dienstälteste Trainer der Fußball-Kreisliga A vom Aufsteiger TuS Hoberge-Uerentrup verabschiedet - ein mit der Mannschaft abgestimmter Schritt.

Sein langjähriger Mitstreiter Dirk Kapito, der die Abteilungsleitung vor gut einem Jahr an Gerd Friske übergeben hatte, aber hinter den Kulissen immer noch half, nahm aus Solidarität ebenfalls seinen Hut. Nun rangiert Hoberge-Uerentrup zurzeit noch nicht mal auf einem Abstiegsplatz. Wenn ein Übungsleiter, der in seiner 17. Saison beim selben Verein das Zepter schwingt, von heute auf Morgen servus sagt, dann muss doch eigentlich etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein.
Nun ist es nicht der Stil des leisen Mannes, dreckige Wäsche zu waschen. »Ich wollte der Mannschaft die Chance geben, mit einem anderen Trainer weiterzumachen«, sieht Broschk gewisse Abnutzungserscheinungen. »So wie es in den letzten Monaten gelaufen ist, deckt es sich nicht mit meinen Vorstellungen vom Fußball. Das war mir einfach zu wenig«.
Fußballobmann Gerd Friske (»Dem Trainer fehlte die Rückendeckung der Mannschaft. Das ist auch sehr offen angesprochen worden«) wurde von der Broschk'schen Konsequenz nicht überrascht. »Nach unserem Aufstieg war das schon bei uns thematisiert worden. Aber wir hatten ihn nochmal überreden können«.
Die Nachfolge soll mit Beginn der Rückrunde geregelt sein. Als Interimslösung übernimmt zunächst bis zur Winterpause Fajko Memic das Team. »Er hat einen guten Draht zur Mannschaft«, glaubt Friske an eine gute Lösung. Nach seinem Außenbandabriss ist Memic wieder ins Training einge-stiegen; an Einsätze ist aber noch nicht zu denken.
Karl-Heinz Broschk will zunächst eine Pause einlegen. »Aber wenn was Interessantes kommt . . .«, sagt der profunde Kenner der Kreisliga A schmunzelnd. Gerd Friske schließt mit einem Dankeschön: »Wir gehen nicht im Streit auseinander und bedanken uns bei Karl-Heinz Broschk für die Arbeit und das Engagement, das er in all den Jahren für den TuS Hoberge-Uerentrup eingebracht hat«.

Artikel vom 23.11.2004