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Brand durch
Körnerkissen

Selbstentzündung

Büren (hpm). Ein Körnerkissen hat in Büren für eine Menge Aufregung gesorgt: Das aufgeheizte Kissen setzte einen Sessel in einer Wohnung an der Hüttemannstraße in Brand. Dank des beherzten Eingreifens eines anderen Hausbewohners und der Feuerwehr entstand kein Gebäudeschaden.

Wie Stadtbrandmeister Hans-Werner Habig gestern auf Nachfrage mitteilte, hatte die Bewohnerin das Kissen aufgeheizt und in den Sessel gelegt. Nach einiger Zeit verließ sie die Wohnung. Das Kissen, möglicherweise mit einem Fremdkörper darin, schwelte durch und setzte den Sessel in Brand. Nachdem das Feuer bemerkt wurde, löschte ein Hausbewohner es mit einem Pulverlöscher. Die vorsorglich per Sirene alarmierte Feuerwehr rückte mit Einsatzkräften aus Büren, Barkhausen, Hegensdorf, Weiberg und Harth aus. Vor Ort wurde der Sessel aus der Wohnung entfernt und draußen abgelöscht. Nach dem Belüften der Wohnung war der Einsatz beendet.
Brände, die durch Körnerkissen ausgelöst wurden, sind bisher bei der Kreisfeuerwehrzentrale in Ahden nicht bekannt. Trotzdem, so gestern der stellvertretende Leiter Dirk Nölting auf Anfrage, könne sich ein solches Kissen, immer wieder gern genutzt bei Verspannungen oder einfach zum Aufwärmen, auch selbst entzünden. Die Getreidekörner im Inneren können bei zu häufigem Aufwärmen in Mikrowelle oder Backofen sehr trocken werden. Gefahr besteht vor allem, wenn sie zu lange großer Hitze ausgesetzt sind: »Jeder organische Stoff beginnt irgendwann zu brennen«, so Nölting. So liegt die Zündtemperatur von Getreide zwischen 250 und 320 Grad. Weizenstaub, der sich vor allem bei älteren Körnerkissen anlagert, entzündet sich bei 270 Grad. Deshalb sollte man schon ein Auge auf aufgewärmte Körnerkissen haben.

Artikel vom 24.11.2004