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Jetzt stimmt auch das Torverhältnis

2. Handball-Bundesliga: Konsequenzen für LTV-Spieler, nicht für Trainer Nahrstedt

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Als Wuppertals Manager Stefan Adam sofort nach der 21:35-Pleite beim TuS Spenge mit seinem Trainer Jan Nahrstedt und dessen Co-Trainer Andi Hallmann in einer Kabine verschwand, musste man schon Sorge um die sportliche Zukunft des ehemaligen Lenzinghausers Nahrstedt haben.

Nach der sechsten Auswärtsschlappe stellte Adam dann aber klar: »Was hier passiert ist, ist eine absolute Blamage und wird Konsequenzen für die Mannschaft haben. Unser Trainer steht aber in keinster Weise zur Disposition«.
Die »Konsequenz« des höchsten Saisonsieges für den heimischen Handball-Zweitligisten aus Spenge ist natürlich weitaus erfreulicher: Weil Concordia Delitzsch aufgrund der Supercup-Abstellung von Lars Kaufmann erst heute um 19.30 Uhr die Partie bei BW Insel Usedom austrägt, kletterte der TuS sogar auf Rang vier der Tabelle. TuS-Kapitän Frank Steinicke, der nach einem Zusammenprall mit dem enttäuschenden Elvir Selmanovic von Stephan Wilmsen vertreten wurde und später nach Wilmsens zweiter Zeitstrafe lediglich zu Abwehrzwecken aufs Parkett zurück kehrte, staunte und freute sich zugleich: »Unser Trainer hatte vor der Partie noch einmal beschworen, dass wir alle aus dem unteren Tabellendrittel schlagen müssen. Aber ich hatte eine stärkere Wuppertaler Mannschaft erwartet, die haben sich gegen unsere starke Abwehr aufgegeben. Schön ist natürlich, dass wir jetzt endlich wieder ein positives Torverhältnis haben.«
Kreisläufer Leif Anton wollte den sich anbahnenden Sieg schon zur Pause nicht überbewerten. »Eher das Zweite«, antwortete er nach dem 20:11 zur Halbzeit, ob áSpenge so stark oder der LTV so schwach spielen würde. Rechtsaußen René Vasek, zuvor schon 13-facher Torschütze in Stralsund, scheint langsam aber sicher beim TuS Spenge »angekommen« zu sein und stand gegen Wuppertal 50 Minuten lang auf der Platte. »Wir spielen jetzt anderen Handball, nämlich dank unserer guten Abwehr viel schneller nach vorne. Genau das brauche ich«, strahlte der schnelle Tscheche.
Der nächste Gegner des TuS Spenge, die HSG Niestetal-Staufenberg, zeigte bei der 18:31-Niederlage bei der SG Solingen eine desolate Leistung. »Mädchenhandball«, nannte HSG-Trainer Ursinus das mangelhafte Abwehrverhalten. Am Freitag Abend dürfte den TuS Spenge ab 20 Uhr vermutlich eine fester zupackende Deckung der HSG erwarten.
Seinen Einstand beim Schlusslicht HSG Varel gab der Ex-Spenger Daniel Ahmann, konnte aber mit seinen fünf Toren die 25:27-Niederlage gegen die HSG Augustdorf-Hövelhof auch nicht verhindern. Nach einer 18:16-Führung fehlte den Norddeutschen Cleverness und Routine.
Als bester Aufsteiger der Liga etabliert sich immer mehr der OHV Aurich. Auch ohne Ahmann gelang bei Anhalt Bernburg ein 28:27-Auswärtssieg. OHV-Torwart Feshchanka, der kürzlich bis 2007 verlängert hat, parierte in der letzten Minute einen Siebenmeter.

Artikel vom 24.11.2004