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Schützen stiften Messgewand

Einkehrtag: Prälat Dr. Heiner Koch in Delbrück zu Gast - Referat

Delbrück (kro). Als die St.-Johannes-Schützenbruderschaft Delbrück im Jahre 1979 ihr 50-jähriges Bestehen feierte, ließ sie eine Steintafel mit den historischen Daten der Pfarrkirche anfertigen und am Hauptportal des Gotteshauses unter dem schiefen Turm anbringen. 25 Jahre später anlässlich ihres 75. Jubelfestes erinnerte sich die Bruderschaft dieser guten Sitte, ihre Verbundenheit mit der Gemeinde durch ein Geschenk auszudrücken. Im Rahmen ihres Einkehrtages übergaben Oberst Rudolf Fraune und Oberstleutnant Gerhard Schledde nun ein kunstvolles neues Messgewand.

Dank für das kostbare Präsent sagte Präses Pfarrer Dr. Thomas Witt. Mit einer kleinen Geschichte aus dem Leben von Mutter Teresa verwies er zudem auf den Zusammenhang von Gottes- und Nächstenliebe. Die neue Robe zeigt auf ihrer Vorderseite in Entsprechung zum Pfarrsiegel eine Abbildung von Johannes dem Täufer und den Schriftzug »Ecce Agnus Dei« (»Seht das Lamm Gottes«). Auf dem Rückenteil ist die Delbrücker Kreuzigungsgruppe und der lateinische Spruch »O Crux Ave Spes Unica« (»Gruß Dir, O Kreuz, du einzige Hoffnung«) zu betrachten. Gefertigt wurde das Ornat, das von der heimischen Paramentengruppe noch um zusätzliche Kleidungsstücke ergänzt werden soll, im Textilkunst-Betrieb Cassau in Paderborn.
Erstmals getragen wurde das Gewand während eines mitgestalteten Gottesdienstes von Prälat Domkapitular Dr. Heiner Koch, der im kleinen Saal der Stadthalle anschließend zum Thema »Weltjugendtag in Köln - Mehr als ein Event« sprach. Als Generalsekretär der Großveranstaltung ist er für die Gestaltung des gut zweiwöchigen Programms im August 2005 mitverantwortlich.
Wichtig sei den Organisatoren vor allem, Religion wieder ein verbindliches Profil zu geben, jedem Besucher echte Gastfreundschaft statt nur eine vorübergehende Unterkunft zu bieten und Gemeinschaft erfahrbar zu machen, erläuterte Dr. Koch, der bekanntlich auch Bundespräses des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist.
Stark beeindruckt zeigten sich die Schützen auch von Kochs Ausführungen zur Logistik des internationalen Glaubensfestes unter dem Leitgedanken »Wir sind gekommen, ihn anzubeten«. Organisiert werden muss etwa die Ausgabe von 6,5 Millionen Mahlzeiten an 500 Verpflegungsstationen in Köln.
»Wir bekommen die einmalige Chance, unseren Gästen die Türen zu öffnen und ihnen Deutschland so zu zeigen, wie wir es als Bürger und Christen sehen«, betonte auch Oberst Fraune, ehe Jungschützen zur Mitfinanzierung der Veranstaltung im nächsten Jahr gewinnträchtige Lose verkauften. Zur Unterhaltung während des gemeinsamen Frühstücks spielte die Stadtkapelle Delbrück unter der Leitung von Wolfgang Krug.

Artikel vom 24.11.2004