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Müllgebühren sinken 2005

Der Umweltbetrieb macht Motto alle Ehre: »Schnell, sauber, günstig«


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Alles wird teurer - die Gebühren des Umweltbetriebes nicht,« freut sich Oberbürgermeister Eberhard David. Die Entgelte für Stadtentwässerung, Straßenreinigung, Biotonne bleiben konstant, für die Restmüllentsorgung muss 2005 sogar weniger gezahlt werden als in diesem Jahr. Ein vierköpfiger Musterhaushalt zahlt demnach monatlich heute für 120-Liter-Restmülltonne bei vierzehntägiger Leerung 13,04 Euro, für die Biotonne 7,02 Euro. 2005 12,44 Euro und ebenfalls 7,02 Euro. Monatliche Ersparnis: 60 Cent.
Klaus Kugler-Schuckmann, technischer Werkleiter des Umweltbetriebes, und Wolf-Eberhard Becker, kaufmännischer Werkleiter, betonen, dass das Behältervolumen insgesamt um zwei Prozent gesunken sei, dass die Bio-Abfallmengen gleichzeitig angewachsen sind. Ein wenig Sorgen bereiten ihnen noch die »Gelben Säcke«. Kugler-Schuckmann: »40 Prozent dessen, was in den Gelben Säcken landet, gehört da nicht hinein.«
Konstant bleiben 2005 die Gebühren für Schmutz- und für Regenwasser. Dafür zahlt ein Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus jährlich 568,08 Euro. »Dass wird die Gebühren halten können, ist eigentlich untypisch,« betont Kugler-Schuckmann. Schließlich würden die Bielefelder beim Wasser sparen (minus 1,6 Prozent). Die Folge war früher immer ein Gebührenanstieg. Auch die Abschreibungszeiten für Kanäle habe man von 100 auf jetzt 80 Jahre verkürzen müssen, die Gebühren trotzdem durch innerbetriebliche Einsparungen stabil halten können.
Bei Straßenreinigung und Winterdienst bleibt für 81 Prozent der Grundstückseigentümer alles beim Alten oder sie können sich über eine Gebührensenkung freuen; 19 Prozent müssen jedoch mit geringfügig höheren Abgaben rechnen. Der Grund: Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes NRW sind Mischkalkulationen zwischen Straßenreinigung und Winterdienst unzulässig, der Winterdienst dürfe nicht mehr über die Straßenreinigung subventioniert werden. Becker: »Wir haben uns jede einzelne Straße vorgenommen und neu berechnet.«
Die Gebühren bei Anliegerstraßen bleiben demnach unverändert, sie steigen bei Straßen mit »überwiegend innerörtlichem Verkehr« und einer Reinigung pro Woche (Beispiele: Petristraße, Schelpmilser Weg), sie sinken aber bei zwei Reinigungen pro Woche (Wellbach, Deckertstraße). Auch Anlieger der Fußgängerzone (tägliche Reinigung) zahlen 2005 weniger.
Oberbürgermeister David sieht in Gebührenkonstanz bzw. -senkungen auch »einen Akt der Wirtschaftsförderung«.

Artikel vom 17.11.2004