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Beschwingte Winterreise im Opernstil

René Kollo unterstützt Arbeit des Kinderschutzbundes mit CD und Konzert


Bielefeld (uj). Keine Opernbühne zwischen New York, London und Mailand, auf der René Kollo nicht schon gefeiert wurde. Unvergessen auch sein Debüt 1971 bei den Bayreuther Festspielen. Seither gilt René Viktor Kollo, der am 20. November 1937 in Berlin geboren wurde und zunächst als Schlagersänger Furore machte, als einer der besten Wagner-Tenöre weltweit.
Gestern Abend sang er in der Neustädter Marienkirche freilich keine Opernpartien, sondern Franz Schuberts Zyklus »Die Winterreise« stand auf dem Programm eines Benefizkonzertes zugunsten der Deutschen Kinderhilfe.
Den Opernsänger kann der Liedinterpret Kollo gleichwohl nicht ganz verleugnen: So launig wie er, begleitet von Oliver Pahl am Klavier, durch Schuberts Liederzyklus jagte, präsentiert sich der noch immer gefeierte Star auch auf seiner jüngsten CD-Einspielung, die brandfrisch erschienen ist und deren Erlöse ebenfalls der Kinderhilfe zugute kommen. Bei weit mehr als 100 Einspielungen und Interpretationen von Schuberts »Winterreise« wollte Kollo eigene Akzente setzen. Wer etwa in Erwartung einer gediegeneren Interpretationsweise wie sie Dietrich Fischer-Diskau lieferte, ins Konzert ging, konnte also eine echte Überraschung erleben.
René Kollo, der seit Jahren schon dem Freundeskreis der Deutschen Kinderhilfe angehört, hat die Winterreise-CD bewusst für den guten Zweck gestiftet. Die Präsentation dergleichen führt ihn neben Bielefeld noch nach Hamburg und Berlin. Man wisse halt, dass der Bielefelder Kinderschutzbund hervorragende Arbeit leiste, deshalb habe man sich entschlossen, auch am Teuto ein Benefizkonzert zu geben, ließ das Management von René Kollo verlauten.
Mit dem Erlös aus dem Bielefelder Konzert und des anschließenden Abendessens im Pallas Athene, zu dem 50 Gäste geladen waren, soll eine Beratungsstelle für pubertierende Jugendliche eingerichtet werden.

Artikel vom 17.11.2004