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Gruselmärchen und Kürbisduft

Naturkundemuseum: Erzählerin Simone Warken verzaubert Zuhörer


Bielefeld (-er). Welches Kind hat sich nicht schon einmal gewünscht, ein paar garantiert wirksame Hexensprüche zu kennen? Für alle Fälle, versteht sich. Und so konnte sich Simone Warken der Aufmerksamkeit ihrer jungen Zuhörer gewiss sein, als sie am Tag vor Allerheiligen, an Halloween, im Naturkundemuseum ihre Märchenstunde eröffnete.
Der liebevoll dekorierte Raum im Obergeschoss des Museums an der Kreuzstraße war mit all den Attributen einer richtigen Grusel-Märchen-Stunde ausgestattet. Beherrschendes Element: ausgehöhlte Kürbisköpfe mit flackernden Teelichtern. Und weil hier vieles auch echt war, verströmten sie einen würzig-süßlichen Duft. Lichterketten und Sitzkissen waren weitere »Zutaten«. Als Einstimmung und während der kleinen Hörpausen ließ Simone Warken ihre keltische Harfe erklingen. Und anschließend tauchten die Mädchen und Jungen, einige von ihnen auch fantasievoll verkleidet oder mit gruselig gezeichneten Gesichtern, wieder ab in die Märchenwelt. Es war nicht ganz zu unterscheiden, wer von den 58 Personen im Raum gebannter zuhörte: die Großen oder die Kleinen.
Simone Warken, die sich vor rund fünf Jahren zur Märchenerzählerin ausbilden ließ, hat ein großes Repertoire an diesen Geschichten, die uralte Volksweisheiten enthalten. Deshalb kann sie ihre Erzählstunden auch unter verschiedene Themen stellen. Für den Halloween-Nachmittag hatte sie extra gruselige Märchen ausgewählt.
»Wichtig ist, dass die Geschichten und Märchen für das Alter der Kinder passend sind. Zu junge Kinder können ihnen nicht folgen und verlieren schnell das Interesse«, weiß die Märchen-Fachfrau. Und wenn alles passt und altersgerecht ist, kann man im Raum das entspannte Seufzen hören, wenn zum Schluss in der Geschichte doch noch alles gut ausgegangen ist.

Artikel vom 05.11.2004