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»Die Weiterbildung
schafft Zukunft«

DAA-Chef Ulrich Kieselbach geht in den Ruhestand

Bielefeld (jr). Mehr als 27 Jahre lang leitete Ulrich Kieselbach die Geschicke der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) OWL in Bielefeld. Jetzt geht der 57-Jährige in den Ruhestand und übergibt die Institutsleitung an Dr. Martina Wennemann (45).

»Ich habe 27 aufregende bewegende Dienstjahre hinter mir und glaube sagen zu können, eine Menge erreicht zu haben in Sachen Aus- und Weiterbildung. In unserem Bildungsinstitut konnte vielen Menschen geholfen werden, sich wieder im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.« Dieses Fazit zog gestern Ulrich Kieselbach im DAA-Gebäude an der Prinzenstraße 12 und fügte hinzu, sein Haus mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu verlassen. Natürlich falle es ihm nicht leicht, nach fast drei Jahrzehnten Dienst in der DAA Abschied zu nehmen, doch freue er sich jetzt auch darauf, über seine Zeit frei verfügen zu können. Vor allem wolle er in Zukunft diese Zeit für Reisen mit dem Motorrad nutzen.
Die DAA besteht in Bielefeld seit 1977 und war anfangs in Räumen an der Zimmerstraße 8 untergebracht - von Beginn an unter der Leitung von Ulrich Kieselbach. Unter seiner Regie entwickelte sich die Bildungseinrichtung von einem kleinen Ein-Mann-Betrieb zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen mit zeitweise mehr als 100 Beschäftigten. Schwerpunkte der Tätigkeit sind Fortbildungen und Qualifizierungen für Arbeitsuchende und Berufstätige sowie Firmenschulungen und Personalvermittlung.
Das breit gefächerte Bildungsangebot reicht von klassischen kaufmännischen Lehrgängen über Alten- und Krankenpflege-Umschulungen bis hin zu Umschulungen und Fortbildungen im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.
Wegen der drastisch veränderten Förder- und Einkaufspolitik der Bundesagentur für Arbeit habe sich die Situation der beruflichen Aus- und Weiterbildung nachdrücklich verändert, betont Kieselbach: »Nicht mehr Qualität spielt eine Rolle, sondern Quantität.« Da werde es in einem sehr viel enger gewordenen Markt für seriöse Bildungsträger zunehmend schwieriger, sich zu behaupten.
Trotz des derzeit knappen Geldes sei der Markt spannend und in Bewegung, sagt Kieselbach. Er rät seiner Nachfolgerin, optimistisch nach vorn zu schauen.

Artikel vom 29.10.2004