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Interesse an
der alten
Volksbank

Hartz IV braucht viel Platz

Von Stephan Rechlin
(Text und Foto)
Gütersloh (WB). Hartz IV bringt Bewegung in die Stadt - zumindest was die Immobilien-Nutzung betrifft. Der Kreis Gütersloh und die Agentur für Arbeit haben Interesse an der ehemaligen Volksbank-Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße. Die Agentur wird aller Voraussicht nach ihre Zweigstelle an der Eickhoffstraße aufgeben.

Noch offen ist, ob die Alte Post an der Kaiserstraße ebenfalls von der Arbeitsgemeinschaft bezogen werden kann, die zur Umsetzung der Hartz-IV-Gesetze im Kreis Gütersloh gegründet werden soll. Der Stadt könnte eine Rückzahlung von Zuschüssen drohen, da die Alte Post mit Landesmitteln zu einem Wohnheim für Aussiedler umgebaut worden war. Fest steht aber schon jetzt, dass die Alte Post zu klein sein wird, um alle Mitarbeiter der neuen Arbeitsgemeinschaft aufnehmen zu können. »Am Einzug in die Alte Post wollen wir festhalten. Doch darüber hinaus brauchen wir weiteren Platz«, teilt Kreisdirektor Christian Jung auf Anfrage mit.
Die Anträge zum Arbeitslosengeld II werden derzeit in der Zweigstelle Bismarckstraße der Agentur für Arbeit bearbeitet. Keine hundert Meter entfernt steht die 1973/74 erbaute, ehemalige Volksbank-Filiale leer. »Der Standort wäre ideal«, räumt Jung ein. Ob Kauf, Miete oder Pacht - das soll in Gesprächen mit der Bank in den kommenden Wochen geklärt werden.
Mit dem Umzug der Mitarbeiter in die neue Zentrale an der Ecke Friedrich-Ebert-/Kaiserstraße verschwanden die Volksbank-Embleme von der Natursteinfassade der ehemaligen Zweigstelle. 1970 Quadratmeter Bruttogeschossfläche stünden der »Arbeitsgemeinschaft Hartz IV« hier zur Verfügung; das 1175 Quadratmeter große Untergeschoss bietet eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen. Weitere Parkplätze gibt es auf dem 1990 Quadratmeter großen Grundstück. Das Gebäude wird innen von einem Luftraum mit Galerie im ersten Obergeschoss geprägt. Oberlichter lassen Tageslicht hinein fließen. Teilflächen von 120 bis 600 Quadratmeter sind dort flexibel aufteilbar.
Da die Betreuung und Vermittlung ehemaliger Arbeitslosenhilfe-Empfänger künftig von der Arbeitsgemeinschaft wahrgenommen wird, kann sich die Agentur für Arbeit auf die neuen Kernaufgaben Arbeitslosengeld I und Berufsberatung konzentrieren. Diese Aufgaben sollen auf die Zweigstellen an der Bismarck- und Königstraße verteilt werden. Die erst vor zwei Jahren bezogene Filiale an der Eickhoffstraße wäre dann überflüssig.

Artikel vom 22.10.2004